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Das Ende naht #38

Hallöchen,

lang lang ists her, dass ich mich hier auf meinem Blog gemeldet habe. Es gab zwischenzeitlich nicht allzu viel zu berichten, da der Alltag aufgrund von Corona sehr gleich aussah. Meine Kids hatten vormittags homeschooling und Nachmittags habe ich sie versucht zu beschäftigen oder wenn meine Hostmom weniger arbeiten musste, war ich teils auch schon ab und zu früher off und habe dann die Zeit genutzt um mit meinen Eltern zu telefonieren. Seit nun gut einem Monat sind Sommerferien und somit hat das Homeschooling ein Ende. Es gibt immer mehr paar Lockerungen (obwohl die Zahl der Infizierungen weiter stetig ansteigt hier) und somit ist es mir nun möglich etwas mehr mit den Kids außerhalb des Gartens zu Unternehmen. Ob Spielplatz oder Pool oder auch einfach wieder die Freizeitaktivitäten die unter bestimmten Bedingung wieder starten konnten.

Ich bin wieder in eine Routine gekommen. Am Wochenende habe ich mich oft mit Sophie und Miriam getroffen. Am Anfang haben wir oft im Park gepicknickt. Als die Lockerungen kamen haben wir noch einen Tagesausflug nach Virginia Beach gemacht. Einfach mal in der Sonne entspannen. Super schön und ein toller ausgleich zu dem sonst etwas stressigen Alltag. 

Außerdem haben wir angefangen nochmal neue Seiten von Richmond kennen zu lernen, man muss ja auch schließlich die "Sehenswürdigkeiten" kennen, wenn man ein Jahr hier gelebt hat. Natürlich wurde auch das Essen nicht vernachlässigt. Und da wir ja keine Reisepläne mehr machen konnten haben wir angefangen und Pläne gemacht, welche ganzen (Fast Food) Läden wir noch ausprobieren wollen. Ich muss sagen, wir haben bislang echt gut was geschafft. Aber mein absoluter Favorit ist und bleibt einfach Chick-fil-A! 

Und jetzt geht es immer weiter auf dem Ende entgegen. Ich habe meinen Flug angegeben und meine Flugdaten bekommen. Ich bin noch 4 Wochen hier. 4 Wochen... auf der einen Seite klingt das viel, wenn ich vier Wochen zurück denke, dann ist ne Menge in der Zeit passiert, aber auf der anderen Seite zu wissen, dass in 4 Wochen mein komplettes Jahr vorbei ist, das ist krass. 

Ich mache mir aktuell viele Gedanken, um das nachhause kommen, wie das sein wird. Die ganzen (bzw. meisten) AuPair Takeover auf Instagram erzählen immer nur davon wie das ist wenn man in seine Gastfamilie kommt, Freunde findet und sich in die Amerikanische Kultur einlebt. 

Aber wie wird das wenn ich zurück nach Deutschland kommen? Meine Freunde sind dann großteils zum studieren oder für die Ausbildung weg gezogen. Meine Freunde mit denen ich das gesamte letzte Jahr verbracht habe und ohne die ich die ein oder andere Situation vielleicht eher schwer überstanden hätte, leben ebenfalls in ganz anderen Teilen Deutschlands. Und keiner kann mir versichern, dass das mit meinen Freunden in Deutschland so wird wie vorher. Bzw. es wird so oder so nicht wie vorher, weil wir nicht mehr in die Schule gehen. Aber ich habe mich verändert in diesem Jahr. Ich habe viel dazugelernt, aber vor allem habe ich über mich gelernt. Meine Freunde haben sich ja genauso verändert und keiner kann mir versichern, dass man sich genauso gut versteht wie zuvor. 

Außerdem habe ich seit einem Jahr auch nicht mehr zuhause gewohnt und werde dort erstmal wieder einziehen. Mein Zimmer in Deutschland, welches btw auch viel kleiner ist als mein Zimmer hier, hat noch einen ganz starken touch meines 14 - 15 jährigen ichs. Und woher weiß ich denn, dass ich mich dort noch wohlfühlen werde. Fragen über fragen die mir (logischer Weise) keiner beantworten kann. All das sind Erfahrungen, welche ich machen muss wenn ich wieder komme. Aber bin ich schon bereit dafür? Bin ich bereit mein Leben hier aufzugeben und nie wieder in das Leben zurück zu kommen? Klar kann ich wieder herreisen, aber das ist nicht das selbe. ich werde nie dann nie wieder in diesem Zimmer hier, in dem ich gerade sitze, wohnen. ES wird nicht mein Zimmer sein, sondern gehört dann dem nächsten AuPair. ich werde nie wieder so dicht mit Sophie und Miriam zusammen wohnen. Klar möglich wäre es, aber dafür lieben wir alle unsere Regionen in Deutschland zusehr. 

Der erste große Abschied musste auch schon getätigt werden. Bye Bye Sophie. Ihr Jahr hat einen Monat früher begonnen, so endet ihr Jahr auch einen Monat vorher. Freunde werden hier zu etwas wie Familie, denn klar hat man seine Gastfamilie hier und ich mag meine Gastfamilie wirklich super gerne, aber sie sind auch gleichzeitig der Arbeitgeber. Und die Freunde sind einfach der Ausgleich neben der Arbeit.., sie sind eben die Familie hier. 

Der Abschied war hart und so ganz habe ich es immer noch nicht begriffen, dass Sophie jetzt in Deutschland auf der anderen Seite der Welt sitzt und ich dort auch in wenigen Wochen sitzen werde. Aber jetzt werden die letzten Wochen hier nochmal wirklich genossen bevor es dann auch für mich heißt bye bye RVA, bye bye USA.

 

Aber bis dahin habe ich noch Zeit, auch wenn es nicht viel ist, aber es ist Zeit.

bis dann,

Lea :)

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