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Corona Gedanken #37

Hallöchen,

Nach über einem Monat melde ich mich her dann auch mal wieder. Durch Corona sieht mein Alltag hier eigentlich sehr gleich aus und es passiert nicht so viel. Mittlerweile sind schon 9 Wochen vergangen in denen meine Kids keine Schule haben und hier alles mögliche geschlossen ist. Es gibt immer wieder auf und abs. In meiner Motivation, in meinen Gedanken und in meiner Geduld. 

Keiner hat sich Corona gewünscht und man kann auch niemanden die Schuld dafür geben, dass man momentan so eingeschränkt ist, in dem was man machen kann. Aber so langsam geht mir das schon ein wenig auf die nerven. Ich habe in meinen ersten 7 Monaten sehr viel erleben und sehen dürfen. Hab selten ein komplettes Wochenende nur gechillt, sondern immer versucht etwas zu unternehmen, neue Orte zu sehen und mein Leben hier in vollen Zügen zu genießen. Ich bin unfassbar dankbar dafür und dennoch bin ich super traurig, dass knappe 5 Monate meines Jahres wahrscheinlich anders sein werden. Aber hey noch ist meine Zeit noch nicht vorbei. Noch ungefähr 3 Monate bin ich hier in Richmond und dann... ja dann geht's nach Hause und nicht wie geplant in meinen Reisemonat. Natürlich schade, es gibt noch so viele Orte die ich jetzt geplant hatte zu sehen und vor allem dann auch in meinem Reisemonat. Chicago, San Francisco, Las Vegas, Grand Canyon, Seattle, Portland, Route 66, Los Angeles, Yosemite National Park... nur ein paar Sachen zu nennen. Aber hey... die Sachen laufen nicht weg. Auch wenn ich immer wieder meine traurigen Phasen habe, in denen ich einfach nur traurig darüber bin, dass ich das alles nicht sehen werde, aber ich werde das alles irgendwann sehen. Mein Plan bleibt bestehen. Wenn Corona vorbei ist komme ich wieder. 

Was ist sonst noch so in der Zeit passiert in der ich mich nicht gemeldet habe?

Ich bin neben AuPair nun auch halb zur Lehrerin geworden, lerne nochmals wie man untereinander subtrahiert, irgendeine neue Methode wie man dividiert (und ich bin mir sicher, dass ich das irgendwie anders gelernt habe), die Hauptstädte zu den jeweiligen Staaten der USA und noch vieles mehr. Denn auch wenn das manchmal anstrengend sein kann, hat sich dadurch mein Englisch nochmal gut verbessert und mein Vokabular hat sich nochmal erweitert, weil einfach neue Wörter durch die Aufgabenstellungen dazu kommen, die ich noch nicht kannte. Auch hat sich das Verhältnis zu meiner Gastfamilie nochmal deutlich verbessert und vor allem auch das zu meinen Gastkindern. Wenn sie sich auf einmal neue Spitznamen für dich ausdenken, wollen dass man sie ins Bett bringt und man darf auf keinen Fall die Gute Nacht Umarmung vergessen. Ja da weiß man, warum man hier geblieben ist und warum man zum 10. mal sagt, dass man jetzt die Aufgaben machen muss und dass das leider jetzt nicht geht den ganzen Tag nur zu spielen. Dafür sind dann bald die Sommerferien da.

Außerdem gabs einen kleinen Artikel über meinen Aufenthalt über mich bei uns in der örtlichen Zeitung, was mich auch schon ein wenig glücklich gemacht hat, um ehrlich zu sein.

Und damit wir uns immer noch ein wenig treffen können, haben Miriam, Sophie und ich angefangen mit unserem Social-Distance-Essens Treff. Entweder jeder in seinem eigenen Kofferraum oder im Park mit genügend Abstand treffen wir uns jetzt einmal am Wochenende und holen uns immer von woanders etwas zu essen, damit wir auch möglichst viel ausprobieren können. Es ist echt nochmal was anderes sich in echt zu sehen, als nur Facetimen zu können. Und sonst mache ich eigentlich nicht viel, außer mal ne runde spazieren zu gehen oder Fahrrad zu fahren. Am Wochenende brauche ich einfach die Zeit für mich, welche ich vor Corona unter der Woche für mich hatte. Manchmal telefoniere ich dann noch mit Freunden oder Familie von zuhause. Denn auch so sehr ich das hier vermissen werde, freue ich mich schon sehr wieder auf Deutschland. Natürlich wird da auch nicht alles so sein wie vorher. Zumindest momentan nicht. Mal sehen wie das dann alles Mitte August sein wird. Aber ich vermisse meine Eltern schon sehr, vor allem weil sie ja vor einem Monat eigentlich hier gewesen sein sollten. Aber die letzten drei Monate schaffe ich auch noch.

Mit ein wenig Gefühlschaos am Sonntag Abend (so wie jetzt). Denn wenn ich wieder zurück bin, dann ist das Kapitel USA vorbei und das macht mich auch schon echt traurig, ich hab soviel über mich gelernt die vergangenen Monate, mir ist vieles bewusst geworden, wie das es völlig egal ist was andere von einem denken, was für mich die wichtigen Sachen im Leben sind und manchmal muss ich mich selbst wieder dran erinnern. Die bisherigen 9 Monate gingen so schnell rum. Aber wenn ich zurück denke ist das auch schon ne Ewigkeit her, dass ich in New York in der Trainingsschool war. Ich glaub in ein paar Punkten wieder hole ich mich immer wieder, deswegen höre ich an diesem Punkt einfach mal auf, sonst liest das eh keiner mehr …. falls überhaupt jemand bis hier gelesen hat :).

 

Bis dann,

Lea :)

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Kommentare: 1
  • #1

    Der Coach (Montag, 18 Mai 2020 06:26)

    ....gelesen und für gut befunden.... bin echt stolz auf dich