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2 Wochen USA #18

Hallöchen,

Heute vor 2 Wochen bin ich in New York angekommen. Wie meine Zeit in der Trainingsschool war, habe ich in meinem letzten Eintrag geschrieben. 

Der erste Tag bei meiner Gastfamilie war mein Geburtstag und ich muss leider sagen, dass das der nicht ganz so toll war, wie ich mir gewünscht hätte. Ich war mir im Vorwege bewusst, dass es komplett anders werden wird, als ich es von zuhause kenne, da ich ja einfach nicht zuhause war und quasi komplett neue Menschen um mich herum hatte, klar haben wir geskypt und auch geschrieben, aber dennoch sind es neue Personen. Meine Gastfamilie hat sich viel Mühe gegeben und hat die Küche und das Wohnzimmer auch ein wenig geschmückt, ein wenig im American Footballstyle, weil die wissen wie gerne ich Football mag. 

In der gesamten Zeit von meiner Ankunft bis jetzt herrscht bei mir ein komplettes Gefühlschaos, wie ich es von mir noch gar nicht kannte. Zum einen die Freude endlich das Jahr zu leben, welches ich mir schon so lange erträumt habe. Zum anderen die Frage wie ich am besten mit den Kids umgehe, sodass sie auf mich hören, ich mir Respekt verschaffe, aber nicht nur die blöde bin. Dann kommen immer wieder Fragen in meinen Kopf wie: "Bin ich überhaupt dafür gemacht AuPair zu sein", "Weiß ich als Einzelkind überhaupt wie Geschwister miteinander umgehen", "Ist es das richtige was ich hier mache?" und viele weitere Negative Fragen. 

Auch wenn es erst eine volle Woche in meiner Gastfamilie ist kann ich sagen, dass es so langsam besser wird und ich immer mehr weiß wie ich in bestimmten Situationen reagieren kann und nicht immer alles an mich ran lasse, was meine Kids zu mir sagen.

Leider bin ich auch eine Person, die sich mit anderen vergleicht (eines meiner Ziele, was ich nach diesem Jahr nicht mehr machen möchte oder zumindest nicht so stark). Wenn es dann anderen super gut geht in ihrer Anfangszeit oder sie vielleicht einen schlechten Tag hatten, danach aber alles super war, ich hier aber fast jeden zweiten Tag meine Tiefpunkte habe, dann kommen wieder negative Gedanken in mir auf.

Ich muss mich nur immer selber dran erinnern, dass hier alles für mich neu ist und natürlich nicht alles zu 100% laufen kann, ich nicht gleich mega viele Leute kenne und super gut mit den Kids klar komme. Das die Anfangszeit bei anderen besser läuft, freut mich für die, aber ich muss lernen, dass das nicht automatisch heißt, dass es bei mir schlecht läuft.

Und bevor das hier so rüber kommt, als wäre ich nur unglücklich. Nein auf gar kein Fall. Ich habe mich fast vom ersten Tag super wohl in meinem Zimmer gefühlt und mittlerweile finde ich mich im ganzen Haus gut zurecht. Meine Gasteltern sind super lieb und wollen auch, dass ich mich schnell wohlfühle. Meine Gastkinder können zwar viel argumentieren und haben auch mal schlechte Stunden (aber hat das nicht jedes Kind?), dennoch haben sie auch ihre lieben Seiten, nehmen mich in den Arm und ich habe von meinem Gastmädchen auch schon ein I love you gehört. 

Es sind zwar noch nicht viele, aber ein paar Freunde habe ich auch schon gefunden. Leider wohnen die so circa 20 Minuten von mir entfernt. Ich kennen sie alle noch nicht so lange, habe zwar seit ein paar Monaten mit zwei Kontakt über WhatsApp gehabt, aber AuPair verbindet einfach. Ich habe das Gefühl sie schon ewig zu kennen und das hat mir die ersten beiden Wochenenden schon erleichtert und ich hatte einfach wunderschöne Tage.

Zum Abschluss dieses Eintrags wollte ich nochmal kurz auf das Thema Heimweh kommen. Viele gute Freunde aus Deutschland wissen, dass sich das Thema Heimweh bei mir sehr wohl fühlt und ich muss auch gestehen, davor hatte ich mit am meisten Angst bevor ich geflogen bin, besonders weil ich schon immer sehr damit zu kämpfen hatte, besonders als Kind. Daher kann ich von Glück sprechen, dass ich gestern das erste mal wirklich Heimweh hatte. Klar an meinem Geburtstag auch, aber irgendwie nicht so wirklich. Gestern kam dann so alles zusammen. Das Orchester in dem ich bis zu meiner Ausreise gespielt habe, hatte den ersten Auftritt seitdem ich weg bin. Das Footballteam, bei dem ich bis zu meiner Ausreise dabei war, hatte eines der wichtigsten Spiele der Saison, es war sehr nerven aufreibend und ich konnte nur über den Liveticker dabei sein und eben nicht vor Ort mit fiebern. Aber was einfach Goldwert war an so einem Tag... Fastfood essen mit Freunden, Auto fahren mit guter Musik und sich einfach 10000x ins Gedächtnis rufen, dass ich jetzt einfach in den USA bin!!

Jetzt sind hier noch eine Woche Ferien bevor der leichtere Alltag für mich als AuPair beginnt... ich habe mich selten so sehr auf die Schule gefreut :)

bis dann,

Lea :)

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